1925-1935

Die Gesellschaft zur Herstellung von feinmechanischen Geräten „Unda Società per la Fabbricazione di Apparecchi di Meccanica Fine“ (Società a Garanzia Limitata) wurde am 22. August 1925 mit einem Anfangskapital von 75.000 Lire von dem dreiundzwanzigjährigen Max Glauber gegründet. Das Werk in dem anfangs 15 Arbeiter beschäftigt waren, entstand in einem der lieblichsten Dolomitentäler in Toblach, einem kleinen Dorf in der Provinz Bozen (Südtirol). Inmitten eines Tanneswaldes auf 1250 m Meereshöhe wurde so eine der ersten italienischen Firmen auf dem neu entstandenen Gebiet der Rundfunkübertragung aus der Taufe gehoben. Die erste Herstellerlizenz hatte auch die Nr. 4. Bekannt für die Herstellung von Präzisionsmechanik machte sich die Firma sofort mit Radiozubehör und Teilen von Rundfunkgeräten einen Namen: Rheostaten, antikapazitive und Antischall-Röhrensockel, Schalter, Neutrotransformatoren, ZF-Überträger für abgeschirmte und normale Röhren usw. Eines der wichtigsten Produkte des Betriebes waren die Drehkondensatoren mit Minimalverlust (hergestellt von 1925 bis 1930), die auch ins Ausland exportiert wurden, besonders nach Frankreich, in die Niederlande, nach Belgien und in die Schweiz. Die Genauigkeit bei der Herstellung der Produkte, die gepflegte Ausstattung, zusammen mit den vorteilhaften Preisen, mit dem sie auf dem Markt angeboten wurden, brachte die Unda Radio auf höchstes Niveau im Wettbewerb mit den wichtigsten amerikanischen und auch italienischen Firmen. Durch die große Zustimmung, die der Unda sowohl von den Funkamateuren als auch von Radiokonstrukteuren entgegengebracht wurde, baut sie eine eigene interne Linie zur Herstellung von Rundfunkempfängern auf. Auf der Mailänder Messe des Jahres 1926 befindet sich auch der Name Unda mit seinen Produkten unter den renommiertesten Rundfunkgeräteherstellern wie: Philips, Allocchio Bacchini, Siti, Compagnia Marconi, Zamburlini, Seibt, usw. Schon von Anfang an vertraute Max Glauber den Vertrieb seiner Produkte, die unter dem Slogan „Die Marke des Vertrauens“ angeboten wurden, der Handelsgesellschaft Th. Mohwinckel aus Mailandan, die schon verschiedene deutsche Rundfunkgerätehersteller und Hersteller von Isoliermaterialien für die Radiotelefonie und Radiotelegraphie vertrat. Zwischen der Familie Glauber und Theddy Mohwinckel ist eine feste Geschäftsbeziehung und Freundschaft entstanden – eine Freundschaft, die beide Familien immer noch verbindet. Im Jahr 1927 präsentiert die Unda auf der Mailänder Messe einen vollständigen Bausatz zur Herstellung eines Neutrodyne-Gerätes und eines NF-Verstärkers. Die Unda war eine jener Firmen, die es verstand, sich immer den Erfordernissen der Zeit anzupassen und auf dem Gebiet der sich stetig entwickelnden Elektronik zur Avantgarde zu gehören. 1928 präsentierte sie das erste Superhet-Gerät mit Einknopfbedienung. Auf Betreiben der A.R.I. (Associazione Radiotecnica Italiana) fand am 10. Oktober 1929 im „Palazzo della Permanente“ in Mailand die 1. nationale Radioausstellung („I. Mostra Nazionale della Radio“) statt. Unter den 21 Ausstellern war auch die Unda, die bei dieser Gelegenheit ihren ersten Superhet-Empfänger vorstellte, der mit Wechselstrom aus dem Netz gespeist wurde. Im Jahr 1930 präsentiert sie auf der zweiten nationalen Radioausstellung („II. Mostra Nazionale della Radio“ neben dem bekannten Zubehör für Rundfunkgeräte einen luxuriösen Rundfunkempfänger mit acht Röhren in einem eleganten Nussholzmöbel, der dank eines NF-Verstärkers mit Gegentaktröhren, mit dem das Gerät ausgestattet war, eine Endleistung von 5 Watt erbrachte. Im Jahr 1932 treten die Brüder Amonn (mit Notarietätsakt vom 21. Juli) in die Unda als Mehrheitsgesellschafter ein. Walter Amonn wird zum Präsidenten und Max Glauber zum technischen Leiter und Mitglied des Verwaltungsrates ernannt. Die Gesellschaftsbezeichnung wird auf Unda Radio S.AG.L. umgeändert. Dank einer Kapitalserhöhung auf 500.000 Lire konnte die Firma expandieren, indem sie an das Betriebsgebäude noch den langen Teil anbaute und sich auf die Produktion von vollständigen Rundfunkgeräten konzentrierte und somit die Fertigung von Rundfunkgeräteteilen aufgab. Auf der dritten nationalen Radioausstellung („III. Mostra Nazionale della Radio“ desselben Jahres lancierte die Firma ein Superhet-Gerät mit Einknopfbedienung und acht Röhren: das Modell M. U. 18. 1932 wird anlässlich der vierten nationalen Radioausstellung („IV. Mostra Nazionale della Radio“) das erste Superhet-Gerät mit automatischer Lautstärkenkontrolle, das Modell M.U. 60, , ein Empfänger im Domgehäuse, vorgestellt. Im Jahr darauf folgten die Modelle M. U. 61 und M. U. 62 mit demselben Chassis. Das erste Modell war ein Radio mit Plattenspieler als Konsole, das zweite war ein außergewöhnlicher Empfänger, eingebaut in einem Teetischchen. Im neuen Gebäude wurde die Arbeit auf Fließband umgestellt und somit die tägliche Produktion auf fünfzig fertige Geräte erhöht. Der Großteil der Komponenten wurde intern hergestellt, von der Schraube bis zum Lautsprecher, vom Möbel u.a.m. bis zur Endkontrolle des fertigen Gerätes. In der Nr. 3 derZeitschrift „Radio Industria“werden in einem Beitrag von Giordano Bruno Angeletti die verschiedenen Arbeitsgänge von der Herstellung bis zur Endkontrolle eines Radiogerätes der neuen Fabrik Unda vorgestellt. Mittlerweile nahm im Juni 1933 ein Projekt, an dem die faschistische Regierung seit einiger Zeit gearbeitet hatte, konkrete Formen an. Die Abgeordnetenkammer und der Senat unterzeichneten einen Gesetzesentwurf zur Gründung der „Ente Radio Rurale“ mit Dekret Nr. 791. Die Anstalt entstand aus der Notwendigkeit, die das Regime sah, den Rundfunkempfang in ganz Italien, vor allem für die Schulen und für die Landbevölkerung zu gewährleisten. Nach einem ersten Wettbewerb, den das Ministerium für Kommunikation ausschrieb, um die technischen Kriterien und die erforderlichen Eigenschaften für ein „Radiorurale“ (Empfänger für die ländliche Bevölkerung) für die Schulen festzulegen, folgte ein zweiter Wettbewerb, an die italienischen Herstellerfirmen von Rundfunkgeräten gerichtet, um sich auf einen Gerätetyp für die Produktion zu einigen. Unter den 18 Teilnehmerfirmen wurden nur zehn von der vom Ministerium für Kommunikation delegierten Technischen Kommission zur Herstellung des ausgewählten Rundfunkgerätes beauftragt. Unter diesen befand sich auch die Unda, die folglich einer der größten Lieferanten für die Ente Radio Rurale wurde und sogar sieben verschiedene Modelle produzierte. Im August 1934 begab sich der Unterstaatssekretär des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Arturo Marescalchi, zu einem Besuch der Unda Radio nach Toblach,wo er einen ganzen Tag mit Max Glauber, den Brüdern Amonn und Herrn Mohwinckel verbrachte. So hatte der Unterstaatssekretär Gelegenheit, alle Produktionsphasen des Radiorurale zu verfolgen und die Modelle der Saison 1934 – 35, die auf der sechsten nationalen Radioausstellung („VI. Mostra Nazionale della Radio“) ausgestellt wurden, vorab zu sehen. In einem Interview der Zeitschrift „Radio Industria“ stellte Marescalchi nach dem Besuch in Toblach fest: „… im Herzen eines Tannenwaldes gibt es eine modernst ausgestattete Fabrik, die sich gut und gerne auch inmitten einer Großstadt befinden könnte …“ und weiters: „… nicht nur unter den ersten, sondern auch unter den besten …“ Auf der sechsten nationalen Radioausstellung („VI. Mostra Nazionale della Radio“), die vom 22. bis zum 30. September 1934 stattfand, bereitete die Unda ihr zehnjähriges Betriebsjubiläum vor und stellte zu diesem Anlass zum ersten Mal die Geräte der serie Tri-Undamit drei verschiedenen Wellenlängen (KW, MW, KW) aus, und zwar: Tri Unda 5, Superhet-Empfänger mit fünf Röhren und die dazugehörige Version von einem Radio mit Plattenspieler, Tri Unda 55 genannt; den Tri Unda 7, Superhet-Empfänger mit sieben Röhren und die dazugehörige Version von einem Radio mit Plattenspieler, Tri Unda 77 genannt. Ein innovatives Detail, auf das die Firma Wert legt, ist beim Modell Tri Unda 7 die Abstimmungsskala mit Angabe der einzelnen Stationen (140), nach einer bestimmten Methode geordnet zusammengefasst. Nunmehr ist es für die Unda zur Gewohnheit geworden, ihre Neuheiten auf der jährlichen nationalen Radioausstellung zu zeigen. So präsentiert sie auch auf der siebten Ausgabe zum ersten Mal das Modell Quadri Unda 100: ein imposantes und luxuriöses Radio mit Plattenspieler mit zehn Röhren ( 3x6D6 – 6A7 – 75 – 56 – 3×42 – 3Z3) zum Empfang der vier Frequenzbereiche Langwellen, Mittelwellen, Kurzwellen und Ultrakurzwellen. Eingebaut in eine Konsole, versehen mit besonderen akustischen Eigenschaften und mit zwei Lautsprechern wurde eine Endleistung von 18 Watt erreicht. Auch bei diesem Modell weist die Unda auf die Besonderheit der Abstimmungsskala hin, die diesmal ganze 164 Sendestationen umfasst.

Thumbnail 1
Thumbnail 2
Thumbnail 3
Thumbnail 4
Thumbnail 5
Thumbnail 6
Thumbnail 7
Thumbnail 8
Thumbnail 9
Thumbnail 10
Thumbnail 11
Thumbnail 12
Thumbnail 13
Thumbnail 14
Thumbnail 15
Thumbnail 16
Thumbnail 17
Thumbnail 18
Thumbnail 19
Thumbnail 20
Thumbnail 21
Thumbnail 22
previous arrow
next arrow
Thumbnail 1
Thumbnail 2
Thumbnail 3
Thumbnail 4
Thumbnail 5
Thumbnail 6
Thumbnail 7
Thumbnail 8
Thumbnail 9
Thumbnail 10
Thumbnail 11
Thumbnail 12
Thumbnail 13
Thumbnail 14
Thumbnail 15
Thumbnail 16
Thumbnail 17
Thumbnail 18
Thumbnail 19
Thumbnail 20
Thumbnail 21
Thumbnail 22
 

1925-1935 Die Bauhaus-Ära

Bauhaus establishes itself as the first school of industrial design; simple, geometrical lines are abandoned in favour of experimentation with new materials, such as chromium-plated metal, bent tubes, which give shape to the object, laying the basis for the philosophy of design for the next decades.

Radio und Design

Es ist die Phase des größten Fortschritts in der technischen Entwicklung, der parallel von einer ebenso bedeutsamen Evolution in konstruktiver und ästhetischer Hinsicht begleitet wird. Das Gerät wird zu einem einzigen Körper und schließt den Transformator für die Stromspannung und die verkleinerten Lautsprecher mit ein. Die Hersteller, deren Zahl mittlerweile stark gestiegen ist, bieten Geräte an, die dem ästhetischen Geschmack jener Zeit entgegenkommen (in Kuppelform, in Kathedral- oder in Schreinform, usw. …) und zudem für jeden leicht zu bedienen sind. Zunehmend finden auch andere Materialien neben Holz vermehrt Verwendung, im Besonderen Bakelite, welches auch bei der großen Serienproduktion ausgefeilte und komplexe Formen ermöglicht.

Unda Produktion