Hans Glauber wurde 1933 in Innichen geboren. Hans Glauber ist im 75.sten Lebensjahr am 24 April 2008 in Bozen gestorben. Kindheit in Toblach. 1940 übersiedelte die Familie nach Como. Scuola elementare, Scuola media e Liceo scientifico in Como. Studium der Ökonomie an der Universität Bocconi, Milano (1952-1957) und Abschluss als Dr. der Ökonomie mit einem soziologischen Thema (110 e lode). Weiteres Studium der Soziologie an der Goethe Universität Frankfurt/M („Frankfurter Schule“ Professoren Adorno, Horkheimer, Markuse).
Künstlerische Arbeit (1965 – 1972) mit zahlreichen Ausstellungen im Inland und Ausland, darunter in wichtigen Museen: Kunstgewerbemuseum Zürich, Kunsthalle Basel, Kaiser Wilhelm Museum Krefeld, Museum Joanneum Graz, Museo de Bellas Artes Santiago de Chile.
Lehrtätigkeit (1975-1982) an der Universität Giessen in Bereich visuelle Kommunikation, mit Seminaren zum Thema „Die Maschine und die technisierte Umwelt als Thema der Kunst“, „Kunst und Utopie“.
Berufliche Tätigkeit bei der Firma Olivetti Direzione Studi e Strategie, mit Betätigung vor allem im Ausland und Sitzt vorwiegend in Frankfurt/M (1958-1994). Strategiestudien vor allem für ausländische Märkte. Olivetti war damals eine führende Firma in Italien, mit hervorragenden Errungenschaften im Bereich Soziales, Design, Architektur, Städtebau bis hin zur Kunst und Literatur.
Aktivitäten im Umweltbereich
1985 gründet Hans Glauber die Toblacher Gespräche, eine internationale Tagung zu Umweltthemen die jährlich in Toblach stattfindet. Nach einem ersten Zyklus 1985 bis 1999 wurden die Toblacher Gespräche ab 2005 wieder veranstaltet. Die „Toblacher Thesen“ sind zu einem Bezugspunkt der internationalen Umweltdebatte geworden und wurden jeweils von deutschen Tageszeitungen im Wortlaut abgedruckt. 2002 wurde die Akademie der Toblacher Gespräche gegründet, die Weiterbildungskurse zu „Bauen im Solaren Zeitalter“ und „KlimaHaus“ anbietet und die bislang von über 1800 Personen, Architekten, Planer und Handwerker, besucht wurden.
1989 gründet Hans Glauber das Ökoinstitutes Südtirol/Alto Adige, Bozen und ist seither Vorsitzender. Im Rahmen dieses Institutes koordiniert er verschiedene Projekte im Bereich Mobilität, Klima/ Energie, Tourismus und kulturelle Projekte. Intensive Vortragstätigkeit und Lehrtätigkeit zum Thema Klima/Energie und Mobilität (Akademie der Toblacher Gespräche, Universität Verona, OIKOS Bologna).
2002 Mitgründer und Vorsitzender der Genossenschaft car sharing bz, die car sharing Dienste in Bozen anbietet.
VDRJ Preis der Deutschen Reisejournalisten,1988 und Umweltpreis der Arge-Alp,1996.
Mitglied des Beirates Klimabündnis Südtirol, des Consiglio Scientifico di AESS Agenzia Energia Sviluppo Sostenibile, Modena und des „Comitato Etico-Ambientale“ del Fondo Pioneer Investment, Milano (2005, 2006, 2007). Jury Mitglied: Arge-Alp Umweltpreis (1998, 1999, 2000); „Industrie Forum Design“ für die Expo 2000, Hannover (1999); “Forma Forum“, Preis für Industriedesign” der Autonomen Provinz Bozen (1999); Bestes „ClimaHaus“ in Südtirol (2003, 2004, 2005, 2006); Südtiroler Umweltpreis (2003, 2004) und Umweltpreis Südtirol/Trentino (2005, 2006).
Publikationen
Glauber, H. (Hrsg): Für einen anderen Tourismus, Fischer Verlag, Frankfurt/M 1988
Glauber, H. (Hrsg): Ökologisch Wirtschaften, Fischer Verlag, Frankfurt/M, 1992
Glauber, H. (Hrsg): „Langsamer, weniger, besser, schöner“, ökom Verlag, München, 2006
Darüber hinaus zahlreiche Beiträge in Büchern und verschiedenen Publikationen.
Kataloge der Ausstellungen in Museen und Galerien.
Herausgabe der Publikationen der Toblacher Gespräche:
1985: Für einen anderen Tourismus, am Beispiel des Bergtourismus
1986: Mobilität und Verkehr – Auswirkungen und Alternativen, besonders für Alpenraum und Tourismus
1987: Zukunft der Landwirtschaft – Landwirtschaft der Zukunft
1988: Bauen mit der Natur – Bauen in der Kultur
1989: Die ökologische Wende – Für eine Zukunft mit Zukunft
1990: Ökologisch wirtschaften – die Herausforderung der neunziger Jahre
1991: Energie – Kernfrage der Zukunft
1992: Gesundheit und ökologischer Wohlstand
1993: Arbeit und ökologischer Wohlstand
1994: Ökologischer Wohlstand statt Wachstumsträume
1995: Heimat – Ökologischer Wohlstand in der Region
1996: Mobilität und ökologischer Wohlstand
1997: Handeln – Ökologische Innovation, Antwort auf die Krise
1998: Schönheit – Zukunftsfähig leben
1999: Neueinstieg ins 21. Jahrhundert – Visionen, Erfahrungen, Südtirol
2005: Umbauen für die Zukunft – Wie bringen wir das bebaute Erbe in das Solare Zeitalter
2006: Eine neue Kultur der Mobilität – Von der Automobilität zur Multimodalität ins Solare Zeitalter
* Ab 2005 sind die Beiträge nicht mehr in gedruckter Form in Deutsch und Italienisch erschienen, sondern befinden sich in der Originalsprache auf der Homepage der Toblacher Gespräche, zusammen mit den Toblacher Thesen aller Jahre. www.toblacher-gespraeche.it
Nähere Informationen über die Aktivitäten im Umweltbereich unter www.oekoinstitut.it und weitere Informationen über Hans Glauber in Google.