Auf der am Palazzo dello Sport im September 1956 abgehaltenen 22. nationalen Radio- und Fernsehausstellung („XXII. Mostra Nazionale della Radio e della Televisione“) präsentiert sich die Unda ganz im Zeichen des Hi-Fi und stellte das Modell 76/4 aus, einen luxuriösen Rundfunkempfänger mit einem Superhet-Schaltkreis und sechs Röhren (ECC85 – ECH81 – EF85 – EABC80 – EL84 und EM80), einem Trockengleichrichter zum Empfang auf sechs Wellenlängenbereichen (AM und FM), einem Umschalter mit acht Tasten, einem Regler für die hohen Töne und die Bässe, Tonregister mit vier Tasten und mit einem Phono-Eingang. Das Gerät war mit vier Lautsprechern für mehrere Richtungen, Typ 3D Hi-Fi mit einer Endleistung von 5,5 Watt. Das ganze war in ein Midget-Möbel aus kostbarem Holz eingebaut, mit den Maßen 62x38x27 cm. Der Radiophonograph Modell 76/6 enthält alle Charakteristiken des Modells 76/4, ist jedoch eingebaut in eine elegante Konsole aus gelacktem Holz und mit Verzierungen aus vergoldetem Metall versehen. Im oberen Teil befindet sich ein Plattenspieler mit drei Geschwindigkeiten, im unteren Teil neben dem Schutzgitter für die Lautsprecher sind zwei Nischen für jeweils ein Plattenalbum vorgesehen. Auf Anfrage wurde auch ein automatischer Plattenwechsler eingebaut.
Wegen finanzieller Schwierigkeiten auch aufgrund hoher Investitionen in den Fernsehsektor musste der Verwaltungsratsvorsitzende Walter Amonn am 3. April 1958 die kommissarische Verwaltung für die Unda Radio beantragen. Am 10. April desselben Jahres wurde vom Gericht Como die kommissarische Verwaltung im Gerichtsanzeigenblatt der Provinz Como bekanntgegeben, sowie auch in den Zeitungen „La Provincia“ und „L’Ordine“ von Como, und im „Il Sole“ von Mailand. Die kommissarische Verwaltung wurde für ein Jahr vorgesehen. Im März 1958 wurde das Gesellschaftskapital infolge der erlittenen finanziellen Verluste auf 19.575.000 vermindert.
Nach vier Monaten kommt es am 7. August des gleichen Jahres zu einem gerichtlichen Ausgleich mit den zugelassenen Gläubigern, deren Anzahl 273 betrug, mit einem Gesamtanspruch von 425.912.987 Lire. Um den Konkurs abzuwenden, hatte die Gesellschaft in der Zwischenzeit Verhandlungen zum Verkauf der Marke mit verschiedenen Firmen des Fachgebietes aufgenommen. Am Schluss blieben zwei konkrete Angebote übrig, und zwar eines vonseiten der INFIN-Gruppe aus Turin (Magnadyne), sowie eines der CGE (Compagnia Generale di Elettricità) aus Mailand. Das Angebot der CGE stellte sich als das vorteilhaftere heraus, nämlich 50.000.000 Lire für die Handelsmarke, Patent Nr. 74878, ausgestellt vom Zentralen Patentamt laut Registrierung vom 22. September 1943 (Erneuerung des vorhergehenden mit Nr. 49149 laut Registrierung vom 27. Februar 1943) und folglich ermächtigt zur Herstellung und zum Verkauf von Rundfunkgeräten u.ä. in Italien und im Ausland, die professionellen Radioapparate, die professionellen Fernsehapparate und die HF-Messgeräte eingeschlossen. Sie verpflichtete sich weiters, das Magazin im Wert von 136.000.000 Lire zu übernehmen. Im Gegenzug musste die Unda auf die Produktion von Radio- oder Fernsehgeräten oder alles Ähnlichem, der Gattung oder dem Namen nach, und auf die Herstellerlizenz Nr. 516 vom 18. März 1955 verzichten. Aufgrund dieses Angebots wurde eine außerordentliche Vollversammlung für den 13. August 1958 einberufen, während der beschlossen wurde, die Unda Radio S.p.a. in F.A.S.E. S.p.a. (Fabbrica Apparecchi Strumenti Elettrici) umzubenennen. Die neue Gesellschaft stellte sich zum Ziel, elektronische und mechanische Geräte zu produzieren und zu verkaufen. Auf diese Weise war es möglich, das Angebot der CGE anzunehmen und so wurde am 9. September 1958 die Übertragung im Beisein eines Mailänder Notars besiegelt.
Die 198 Angestellten, darunter 152 Arbeiter, bekamen ihren Entlassungsbrief mittels Einschreiben. Seitdem die Unda unter kommissarische Verwaltung stand, wurde darauf geachtet, nur mehr sich im Handel befindliche Radio- und Fernsehgeräte fertig zu stellen und zu kollaudieren. Am 10. Dezember 1958 erklärte das Gericht in Como den Ausgleich für abgeschlossen. Somit stellte der Betrieb seine Produktion ein und schon in den ersten Monaten des Jahres 1960 wurde das Betriebsgebäude an die Miralanza vermietet. Nachdem das Gebäude verschiedene Aktivitäten beherbergt hatte, wurde es im Jahr 2000 renoviert. Der lange Teil wurde abgetragen und durch einen Garten und ein Wohngebäude ersetzt. Dort wo die Unda ihre Büros hatte, befindet sich heute die Technische Oberschule Giovanni Pascoli.
Die Herstellung der Marke Unda wurde in die Betriebe der CGE nach Mailand verlegt und war mit einem eigenen Stand auf den nationalen Fernseh- und Radiomessen bis 1962 vertreten. In diesem Jahr hörte der Name Unda endgültig auf zu existieren. Die Vertretung verblieb bei Th. Mohwinckel.
Unter der neuen Führung wurden weiterhin Rundfunkempfänger und Plattenspieler hergestellt. Erwähnenswert ist das erste Transistorradio der Marke Unda Modell 61/1 „Bel Ami“ Empfänger mit sechs Transistoren und einer Diode zum ausschließlichen Empfang von MW, vorgestellt für die Saison 1959 – `60. Es folgen die Modelle 61/2 „Haiti“, 93/2 „Bahia“ immer mit Transistoren, für die Saison 1960 – `62. Im Jänner 1961 wird ein tragbares Tonbandgerät mit drei Geschwindigkeiten und vier Spuren vorgestellt. Es werden weiterhin Fernsehgeräte hergestellt, auch wenn sie neben den anderen Herstellern auf dem Markt wenig Bedeutung haben.
1956-1962 Form und Inhalt
Das Auto findet zu seiner Reife und nimmt endgültig seine gegenwärtige Form an: Eine einzige Hülle umschließt das Objekt und all seine Komponenten vollständig (Motor, Fahrgastraum, Scheinwerfer, Schutzblech, gebogene Windschutzscheiben), nur die Stoßstange fehlt und wird erst zwanzig Jahre später einverleibt. Die Form des Autos jedoch bleibt – wenngleich in vereinfachter Form- noch über Jahre hinweg stark gewölbt mit Kurvenlinien infolge der Presstechnik des Blechs. Max Miedinger entwirft „Helvetica“, jene Schriftart aus dem neunzehnten Jahrhundert, welche für zwanzig Jahre zum Symbol für Design und im Besonderen für italienisches Design wird.
Radio und Design
Radio und Design
Es ist die Zeit des Zusammenlebens von traditionellem Radio – mit Kathodenröhre, geprägt durch essentielle Linien, rechteckig, kantig, häufig ausgestattet mit Tasten für die Voreinstellung- und der noch weiter verkleinerten Version mit Transistoren. Auch diese schnellen und vielseitigen Geräte unterliegen jedoch bald dem Konkurrenzdruck durch das neue erstaunliche Massenkommunikationsmittel: dem Fernsehgerät.